Leinen wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts von der Baumwolle fast komplett verdrängt, gewann in den letzten Jahren jedoch wieder mehr an Bedeutung. In Russland, Ägypten, China, in der EU und in der Ukraine befinden sich die grössten Leinen-Anbaugebiete.

Als Naturfaser zählt Leinen zu den Blattfasern, man gewinnt den Leinen Stoff aus den Stängeln der Flachspflanze. Die Leinenfaser unterscheidet sich von der Baumwolle insofern, da sie Bündel bildet, wohingegen die Baumwolle aus unverbundenen Einzelfasern besteht. Man unterteilt die Leinen-Herstellung in verschiedene Schritte:

Im ersten Schritt werden die Leinpflanzen geerntet, das bedeutet, sie werden mit Hilfe spezieller Maschinen aus dem Boden gerissen. Zum anschliessenden Trocknen lässt man sie meistens einfach auf den Feldern liegen. Das so entstandene Stroh wird im nächsten Schritt geriffelt, geröstet und wieder getrocknet. Darauf folgen das Brechen, Schwingen und Hecheln des Strohs als weitere Schritte auf dem Weg zum Leinenstoff. Der Vorgang wird durch den letzten Schritt abgerundet. Bei diesem kämmt man den Bast zu verspinnbaren Faserbündeln. Schliesslich wird Leinen Stoff produziert, indem man die Fasern zu Fäden verspinnt oder in Leinwandbindung webt.